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Phänologischer Kalender

Phänologischer Kalender

Das Kalenderjahr folgt im Gegensatz zum natürlichen Jahresverlauf immer dem gleichen Schema. Abhängig vom Wetterverlauf vollzieht sich die Entwicklung der Pflanzen aber von Jahr zu Jahr anders, was auch die Arbeiten im Garten beeinflusst.Pfirsiche schneidet man beispielsweise kurz vor oder während der Blüte, wobei dieser Zeitpunkt je nach Höhenlage oder Klimaregion um mehrere Tage variieren kann. Richtet man sich bei Aussaaten im Freiland nur nach der Datumsangabe auf der Samenpackung, und beachtet den tatsächlichen Witterungsverlauf nicht, dann kann dies zum Misserfolgen führen.
Der phänologische Kalender folgt daher den natürlichen Jahreszeiten, die man anhand der Entwicklungsstadien bestimmter Kennpflanzen wie Austrieb, Blüte oder Fruchtreife erkennen kann. Er teilt das Jahr in zehn Abschnitte und ist damit mit viel genauer auf das Pflanzenwachstum abgestellt. Phänologische Zeigerpflanzen geben ganz individuell an, wann der richtige Zeitpunkt für bestimmte Arbeiten im Garten ist, und berücksichtigen dabei die regionalen klimatischen Unterschiede.

1. Vorfrühling - Blühbeginn Haselnuss.

Wenn die ersten Frühjahrsboten wie Schneeglöckchen und Krokus den Vorfrühling einleuten, sollten die Schnittarbeiten beim Beerenobst abgeschlossen werden.

2. Erstfrühling - Blühbeginn Forsythie

Nun lässt die Blüte von Stachelbeeren und Johannisbeeren nicht mehr lange auf sich warten. Direckt nach der Blüte sollten Forsythien und andere Frühjahrsblüher geschnitten werden. Auch starkwachsende Obstgehölze können jetzt noch ausgelichtet werden, da dieser späte Zeitpunkt weniger triebfördernd wirkt.

3. Vollfrühling - Flieder-und Apfelblüte.

Da Frostnächte auch im Vollfrühling noch jederzeit möglich sind, sollten Sie weiterhin Frostschutz bereithalten. Achten Sie auch auf Ihre Sommerblumen.

4. Frühsommer - Blüte des Schwarzer Hofunders

Mit der Blüte des Schwarzen Holunders und vieler Gräser beginnt eine leidvolle Zeit für viele Allergiker. Diese endet erst, wenn die Heuernte den Frühsommer beschließt. Rosen sollten bei Trockenheit unbedingt gewässert werden.

5. Hochsommer - Blüte von Wegwarte und WinterlindeIm Garten

ist mit Johannis- und Stachelbeeren die Hochsaison der Beerenernte. Auch die ersten Frühzwetschen wie 'Rut Gerstetter' reifen und hängen einladend am Baum. Bei Trockenheit ist das Gießen die wichtigste Arbeit im Garten.

6. Spätsommer - Früchte von Felsenbirne und Eberesche.

Frühäpfel wie 'Weißer Klaraplel' und 'James Grieve' sind pflückreif und sollten verbraucht werden. Jetzt kann der Sommerschnitt an Obstbäumen durchgeführt werden. Dieser Schnittzeitpunkt wirkt bei starktriebigen Gehölzen etwas bremsend. Auch Walnüsse können nun gut geschnitten werden. Steinobst wird nach der Ernte ausgelichtet.

7. Frühherbst - Herbstzeitlosenblüte. 4

Apfelsorten wie 'Alkmene', 'Elstar' und Tinova' sowie die Zwetschensorten 'Cacaks Schöne' und Hanita' sind nun reif. Für Wildobstfans beginnt die Ernte des begehrten Schwarzen Holunders.

8. Vollherbst - Blattfärbung Wilder Wein.

Diese Phase wird durch die einsetzende Herbstfärbung gekennzeichnet. Für Kinder beginnt die Zeit des Kastaniensammelns. Frostempfindliche Kübelpflanzen und Dahlienknollen gehören jetzt ins Winterquartier.

9. Spätherbst - Beginn des allgemeinen Laubfalls.

Schwere, tonige Böden werden bei Bedarf jetzt umgegraben, während man humose, fruchtbare Böden nur lockert und nicht wendet.

10. Der phänologische Winter...... beginnt mit dem Ende der Feldarbeiten und ist durch die Vegetationsruhe gekennzeichnet.

Jetzt lassen sich schon wieder neue Gedanken und Ideen für das kommende Gartenjahr spinnen. Überwinternde Vögel freuen sich über Samen von Sträuchern, Gräsern und Stauden, die noch nicht zurückgeschnitten wurden.

 

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